Mandolinen gibt es in ganz verschiedenen Bauformen, je nachdem zu welcher Zeit und in welchem Land diese gebaut wurden. In diesem Beitrag möchte ich die verschiedenen Mandolinen vorstellen die ich bereits für youtube Videos verwendet habe. Dazu gibt es ein Bilderalbum und weitere Informationen.
Bauformen der Mandoline
Im Barock gab es bereits Mandolinen die man am ehesten als Sopranformen der Laute ansehen kann. Professionelle Mandolinenspieler benutzen auch heute wieder Nachbauten der Barockmandoline wenn sie Musik des 18. Jahrhunderts spielen.
In Italien entstanden im 18 und 19. Jahrhundert die neapolitanische Mandoline und die römische Mandoline. Diese wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Italien, Frankreich, Deutschland und vielen anderen Ländern sehr populär und die Instrumente wurden in großen Fabriken in großer Zahl hergestellt. Im frühen 20. Jahrhundert wurden vielfach auch flache Bauformen gebaut. Diese werden oft als „portugisisches Modell“ bezeichnet.
Eine Übersicht über verschiedene historische Bauformen der Mandoline in Italien hat Alex Timmermann zusammengestellt:
The Italian Mandolin: Its Evolution, Nomenclature and Types – A Great Poster by Alex Timmerman
In Deutschland wurde die Mandoline Mitte des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt. Der Korpus wurde größer und runder, der Klang entwickelte sich zu einem runden, lautenähnlichen Klang. Insbesondere die Seiffert Mandoline diente als Modell für die heute gebauten Mandolinen. Auf der Seite Mandolinenbauer habe ich viele Instrumentenbauer aus Deutschland und anderen Ländern zusammengestellt. Dort findet man auch viele Bilder.
In den Mandolinenorchestern und Zupforchestern in Deutschland werden normalerweise neapolitanische Mandolinen oder – heute bevorzugt – Mandolinen von deutschen Instrumentenbauern gespielt.
In Japan wo es sehr viele Mandolinenorchester gibt ist die typische neapolitanische Bauform sehr populär. Viele Japanische Mandolinen orientieren sich an den Modellen von Calace, Embergher oder Vinaccia. In Deutschland wurden vor allem japanische Mandolinen der Marken Suzuki, Cortez und Torella verkauft.
In den USA wurden Ende des 19. Jahrhunderts flache Mandolinenformen entwickelt. Das kommt auch daher dass spanische Estudiantinas die flache Form der Bandurria dort bekannt gemacht haben.
Einer der Erfinder war Orville Gibson der seine Modelle an die Firma Gibson verkaufte. Die F- und A- Modelle der Firma Gibson, insbesondere die der 1920er Jahre (Lloyd Loar) sind bis heute die Vorlage für neue Instrumente. Besonders populär ist das F5-Modell das Bill Monroe in der von ihm begründeten Bluegrass Musik gespielt hat.
In den letzten beiden Jahrzehnten gibt es immer mehr experimetierfreudige Instrumentenbauer die neu Formen ausprobieren.
In den Mandolinenorchestern in den USA werden meistens auch die typisch amerikanischen A- und F-Modelle gespielt, nur vereinzelt sieht man neapolitanische oder deutsche Mandolinen.
Playliste – Vergleich verschiedener Mandolinen
Weitere Informationen
- Tipps zum Kauf von Mandolinen
- Das Upgrade Mandolin Guitar Baglama Festival in Berlin – Mandolinen, Gitarren und Baglamas – Instrumentenausstellung
- Eurofestival Zupfmusik 2014 – Die Instrumentenausstellung – Mandolinen, Mandolinen, Barockmandolinen und Gitarren
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